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Mauerläufer
Tichodroma muraria
Den Mauerläufer trifft man als einzigen Vertreter seiner Familie nur in kargen unwirtschaftlichen Gegenden an und dort auch nur spärlich. Um in einer solchen Umgebung überleben zu können, benötigt er eine optimale Ausstattung seines Lebensraums, der kaum mehrere Mauerläufer nebeneinander beherbergen kann. Daher trifft man ihn immer nur in geringer Dichte an. Falls man ihn jedoch entdeckt, beeindruckt er mit seinen Kletterkünsten, die es ihm erlauben, sogar die steilsten Felswände zu erklimmen.
Vorkommen in Deutschland
Steckbrief
Er kann sogar senkrechte Steilwände erklimmen. Dabei hängt er mit nach vorne verlagertem Gewicht an der Felswand und vollführt „Flugsprünge“ bis zum nächsten Absatz.
- 15,5-17 cm groß
- Jahresvogel
- ganzjährig zu beobachten
- rot-schwarze Flügelmusterung
Aussehen
An Felswänden kletternd fallen Mauerläufer durch ihr grau-schwarzes Gefieder kaum auf. Nur bei ausgebreiteten Flügeln oder im Flug blitzt die rot-schwarze Färbung der rundlichen Flügel auf. Die Geschlechter können anhand der Färbung von Brust und Kehle im Prachtkleid unterschieden werden. Bei den Männchen ist dieser Bereich schwarz, bei den Weibchen weiß gefärbt.
Verhalten
Der Mauerläufer ist ein Höhlenbrüter. Er brütet bevorzugt an steilen Felsen mit vielen Vorsprüngen und Höhlungen sowie Vegetationsbändern oder einzelnen Grasbulten. Aber es sind auch Bruten an Gebäuden wie Kirchen oder alten Ruinen bekannt. Das Nest errichtet er aus Pflanzenteilen, beispielsweise Moosen oder Flechten, und kleidet es mit Tierhaaren, Pflanzenwolle und Federn aus.
Lebensraum
Der Mauerläufer ist in seiner Verbreitung in Deutschland fast ausschließlich auf den Alpenraum beschränkt, kann aber auch in tieferen Regionen bis hin zum Talboden vorkommen. Um das ganze Jahr ausreichend Nahrung zur Verfügung zu haben und in andere Bereiche ausweichen zu können, benötiget er unter anderem spezielle Bereiche unterschiedlicher Sonnenexpositionen.
Gefährdung
Als Brutvogel der Felsgebirge ist der Mauerläufer in erster Linie durch den Bergtourismus gefährdet. Insbesondere Kletterer stellen dabei eine Störung dar. Doch auch das sogenannte „Routenputzen“ beeinträchtigt die Tiere, indem wichtige Pflanzenpolster für die Brut entfernt werden.
Zugverhalten
Sie sind Jahresvögel, die keine gerichteten Zugbewegungen vollziehen. Im Winter weichen jedoch Tiere höherer Lagen in tiefere Bereiche aus. Dabei können sie mitunter große Strecken zurücklegen, vor allem, wenn sie durch Wind verdriftet werden. Geeignete Überwinterungsgebiete sind Felswände in tieferen Lagen, Steinbrüche oder seltener Mauern von Ruinen, Kirchen oder Stadtmauern.
Nahrung
Mit ihrem dünnen, nach unten gebogenen Schnabel machen sich Mauerläufer an Felswänden auf die Suche nach Insekten und Spinnen unterschiedlichster Größe und Art.
Stimme
Der Gesang des Mauerläufers besteht aus einer Reihe von Pfeiftönen verschiedener Höhen. Dabei steigen die Pfeiftöne zunächst an, bevor sie in einem langen Pfiff enden. Gesungen wird, meist von beiden Partnern, das ganze Jahr über, aber insbesondere während des Kletterns. Generell gilt der Mauerläufer aber eher als schweigsam.