Machen Sie der Natur ein Geschenk.
Spenden Sie für den Natur- und Artenschutz!
Spatelraubmöwe
Stercorarius pomarinus
Nach der Skua ist die Spatelraubmöwe die zweitgrößte unter den Raubmöwen. Sie bewohnt die arktische Tundra und zieht im Winter bis nach Westafrika. An der Nordseeküste kann man sie hin und wieder als Ausnahmeerscheinung auf dem Zug beobachten. Sie erinnert vom Flugstil mit ihren gleichmäßigen schweren Flügelschlägen an eine große Möwe. Allerdings ist sie anhand ihrer Färbung gut zu unterscheiden. Wie alle Raubmöwen jagd sie anderen Vögeln gern deren Beute ab.
Steckbrief
Auch Menschen werden beherzt vom Nest vertrieben und zur Not attackiert. Wobei der Schreck größer ist, als dass eine wirkliche Verletzung entsteht.
- 42-50 cm groß, Flügelspannweite 115-125 cm
- Langstreckenzieher, überwintert an westafrikanischer Küste
- im Oktober/November und im Mai zu beobachten
- entspannte, gleichmäßige Flugweise mit schwerem Flügelschlag
Aussehen
Spatelraubmöwen gibt es in zwei verschiedenen Morphen. Die dunkle Raubmöwe trägt ein durchweg dunkles Federkleid mit hellen Handwurzelflecken. Die helle Variante hat einen weißen Bauch mit dunklem Brustband, einen hellgelben Hals und Kopf sowie eine dunkle bis zum Schnabel reichende Kappe. Die hellen Handwurzelflecken trägt auch sie.
Verhalten
Spatelraubmöwen jagen selbst oder attackieren solange ihre Opfer, bis diese ihre Beute fallen lassen oder hervorwürgen. Zur Brutzeit erbeuten Spatelraubmöwen vor allem Lemminge durch Ansitzen und aus dem Rüttelflug. Ihre Nester bauen sie in einer Bodenmulde und verteidigen sie tatkräftig gegen Feinde.
Lebensraum
Sie brüten in der arktischen Moos- und Flechtentundra. Außerhalb der Brutzeit halten sie sich auf dem Zug entlang der Küsten, seltener an großen Seen auf. Im Winterquartier sind sie auf dem offenen Meer und in Küstennähe unterwegs.
Gefährdung
Sie sind nicht gefährdet.
Zugverhalten
Im Winter ziehen Spatelraubmöwen überwiegend entlang der Küsten der Nordsee und des Nordatlantiks bis vor die westafrikanische Küste. Einige Vögel ziehen auch über das mitteleuropäische Binnenland. Der Heimzug findet vermutlich bevorzugt auf dem Meeresweg statt.
Nahrung
Zur Brutzeit stehen Lemminge ganz oben auf dem Speiseplan, gefolgt von Fisch, anderen Kleinsäugern, Küken, Aas und Eiern. Im Winter frisst sie überwiegend Fisch sowie andere Meerstiere, Wasservögel und Aas.
Stimme
Die Spatelraubmöwe ist ein eher stiller Vertreter. Zur Balzzeit hört man von ihr ein Jauchzen. Weiterhin gibt sie bei Angriffen auf das Nest ein bellendes „kek kek kek“ von sich und als Alarmruf „witsch-jü“.